ITF 100 Loughborough 4. – 8. März 2024

Kurzfristig wurde umdisponiert, anstatt nach Amerika zu reisen, entschieden sich Francesca und Lilli für 2 Turniere auf der Insel, zwei Mal hintereinander die gleiche Kategorie und derselbe Ort – Loughborough, eine Industriestadt in Mittelengland mit einer Universität, an welcher Sport eine wichtige Rolle spielt.

Eben dort in der Tennishalle am Universitätsgelände fand auch das ITF Turnier statt. Lilli kam von Anfang an gut zurecht, die Dunlop Bälle fühlten sich nach der ersten Stunde allerdings an wie Ballone, „da geht dann nichts mehr raus aus diesen Bällen, mein schnelles Spiel wird entschärft, aber ich habe schon Plan B entwickelt“, berichtete Lilli bei ihrem ersten Telefonat.

Offensichtlich waren alle Lillis Pläne gut, denn bereits in der ersten Runde hatte sie mit der Lokalmatadorin Isabella Walker, die gerade ein ITF 60 Turnier gewonnen und vor diesem Sieg ein Semifinale ITF 100 zu Buche geschlagen hatte, eine harte Nuss zu knacken.

Nach 2 Stunden 45 Minuten hatte Lilli die Engländerin mit 5:7 6:3 6:4 besiegt! Bravo, was für ein Kampf um den Einstieg ins Turnier!

Lilli spielte bravorös weiter und traf im Semifinale auf ein weiteres Mädchen von der Insel: die an 3 gesetzte Daniela Piani. Nach fast schon 3 Stunden, zu Hause dann doch schon auf Lillis Anruf wartend, dachte ich mir na, ja, spielen wird sie wohl nicht mehr, eher hat Lilli vielleicht keine Lust zu sprechen. Einiges geht uns als „zurückgebliebene“ Familie durch den Kopf, was Lilli gerade macht. Ist sie traurig, ist sie doch noch am Platz? Nein, so lange kann sie doch nicht spielen?

Ben hat es auf den Punkt getroffen: „Ruhig, alles gut, lasst die Lilli nur machen, die schafft das schon, was immer heute dabei raus kommt, sie gibt immer ihr Bestes und entwickelt sich von Match zu Match!“

Oh wie wahr! Am Ende rief Lilli dann sehr aufgelöst an, Niederlage 6:7 im 3. Satz! „Mama,“ hat sie gemeint, „das ist so bitter!“ 

Im Doppel war Lilli mit ihrer deutschen Kollegin Karla Bartel ja immer noch im Bewerb und nach der Single Niederlage erholte sie sich schnell, spielte mit Francesca bei einem stärkenden Mittagessen noch Karten und dann ging es wieder zurück auf den Platz.

„Das holen wir uns jetzt“, schmetterte Lilli noch schnell ins Telefon, bevor sie wieder zu ihrem Werkzeug griff.

Und am Ende holten die Beiden sich nicht nur das Semifinale an diesem Tag, sondern den gesamten Turniersieg, im Finale gegen die britische Paarung Sarah Copley Marelie Raath! 

Was für eine tolle Woche und Lilli strahlte!

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