4. Turnier ÖTV Jugendcircuit U14, 15.-18.Juli 2020 Tenniscenter La Ville, Wien

Auf geht’s! Wir packen wieder einmal zusammen, um ein weiters Mal Richtung Osten zu reisen. Die Ortschaften von hier bis Wien können wir alle schon im Schlaf aufzählen. Genauso, wie wir schon wissen, wo unser Stopp sein wird: Graz, Autobahnraststätte Kaiserwald! Dadurch weiß jeder schon was ihn erwartet. Emma sitzt hinten, hat Musik vorbereitet, zumindestens bis Graz reicht ihre playlist, anschließend ist sie bereit, sich mit uns zu unterhalten. Lilli sitzt neben mir und bedient das Autoradio, spielt über Bluetooth von ihrem Handy ihre Lieblingsmusik ab und plaudert mit mir.

Emma liest sich noch einmal in Ruhe die Auslosung durch und stellt dann fest: „Ich weiß nicht wie das geht, aber ich habe, wenn ich weiter komme, in den ersten 3 Runden 2 Mal exakt die gleiche Gegnerin wie vor 2 Wochen in Oberpullendorf. Das kommt ja bald einem Lotto 6-er gleich!“

Lilli hatte ein anspruchsvolles Los gezogen: Ava Schüller, an 3 gesetzt, spielt schnelles Angriffstennis. Ich dachte mir, „Na ja, es hätte angenehmere Gegner für Lilli gegeben.“ Denn, wenn Lilli in einen Geschwindigkeitsrausch verfällt und versucht noch schneller und flacher zu spielen, wird das Ava nur gefallen und unsere Lilli könnte dann zwar schön gespielt haben, aber ginge dabei wahrscheinlich vollkommen unter.  Aber was meinte Lilli: „Spitze, noch lieber hätte ich gegen Tamara Kostic gespielt! Das wär mal cool!“

Und: weit gefehlt! Lilli ging ganz und gar nicht unter, sondern es gelang ihr, durch Rhytmuswechsel und ein cleveres Spiel, Ava nicht in ihrer „Comfortzone“ spielen zu lassen. Super Match von Lilli, gut gekämpft, im dritten Satz bei 3 beide dann leider einige Doppelfehler eingebaut und Ava spielte den Satz dann mit 6.3 „nach Hause!“

Emma war von Anfang an in Fahrt und gab in den ersten 3 Runden nur sehr wenige Games ab. Allerdings wartete dann im Semifinale ein großer Brocken: die Nummer 1 von Österreich, Tamara Kostic. „Uih, meinte Emma, da werd ich sehr gutes Tennis auspacken müssen, um annähernd wettbewerbsfähig sein zu können.“ Man muss sagen, Emma spielt derzeit auch sehr gutes Tennis, sie hat Vertrauen gewonnen, da sie sieht, dass sie sich in einigen Bereichen unglaublich verbessert hat. Hervorzuheben dabei vor allem ihre körperliche Fitness. Sie ist unglaublich fleißig und zielstrebig, es vergeht kein Tag, an dem sie nicht an ihrer Fitness arbeitet. Und das zum größten Teil vollkommen selbständig, gemeinsam mit ihrer Schwester Lilli. „Komm Lilli“, ruft sie dann, „wir machen jetzt noch unsere Core Übungen.“ Und da hat sie sich etwas von ihrem Papa abgeschaut: wenn man glaubt es geht nichts mehr, man kann einfach nicht mehr weiter machen, weil man von den Wiederholungen schon so müde ist, dann beißt Emma alles zusammen und trällert: „Weiter Lilli, just a little bit more!“ Und Lilli folgt und „schmeißt“ noch ein paar Wiederholungen raus…

Und so stand sie auch „sattelfest“ gegen Tamara am Platz, hielt das Spiel lange Zeit sehr eng und baute die Punkte clever auf. Am Ende sah man aber auch, dass Tamara, sehr, sehr, sehr viele Matches mehr gespielt hat und sogenannte „big points“ dann auch nicht auslässt. 4:6 3:6 aus Emmas Sicht, verloren, aber Emma hat eine sehr gute Leistung gezeigt!

Und falls es noch Fragen zum Doppel gibt: das eingespielte Team Emma Tagger/ Emma Leitner konnte ganz souverän den Doppelbewerb für sich entscheiden!

Wiederum intensive, anstrengende Tage in Wien… komisch, beim nach Hause fahren war es ganz still im Auto… keine Musik, kein Mitsingen zu Emmas Musik aus den Kopfhörern, ganz ruhig, nur unser Diesel Motor ratterte und „fraß“ einen nach dem anderen der 450 Rückreise Kilometer!

Die Taggers