BLUDENZ ITF Grade4 vom 2. – 9. Juli 2022

Lilli hatte ein paar Tage Verschnaufpause zu Hause, nach dem Sommercup in Rakovnik, ehe es weiter ging Richtung Westen, nach Bludenz. „Ich freu mich schon so wieder in Bludenz zu spielen, der „Boden“ liegt mir, da habe ich voriges Jahr so toll gespielt“, meinte Lilli schon hier zu Hause. Nach dem Motto „Never change a winning team“ haben wir netterweise euch heuer wieder bei unseren Freunden, Familie Hämmerle, einchecken dürfen – der Familientross war schulbedingt heuer etwas kleiner, Emma und Stephan waren nur für das erste Wochenende da, Ben war auch für das Wochenende voll mit „wichtigen“ Terminen und so blieb nur mehr ich für die restlichen Tage über.

Lillis Trainerin Giulia kam wie immer mit viel Schwung direkt aus Vicenza, auch Lillis Akademie Kollegin Ludovica Ceolato war dabei. Eingestellt war Lilli auf die Qualifikation, während dem ersten Training kam dann der Anruf, dass Lilli ausfallsbedingt über eine Wildcard in den Hauptbewerb rutscht. Damit hatten wir das Wochenende Zeit für tolles Training und „socialising“, wie grillen und einfach Zeit mit unseren Freunden zu verbringen, gewonnen.

Außerdem machten wir mit Hämmerles einen Abstecher zum Bodensee und wurden dort ganz spontan von den Schwärzlers in ihren Garten eingeladen. Ilse und Matthias haben uns hervorragend bewirtet, wir tauschten Verschiedenstes aus dem Familienalltag von Tennis Verrückten aus und Ilse ließ unsere Lilli nach allen kulinarischen Künsten hoch leben. Ein sehr schöner, gemütlicher früh Sommerabend mit Unterhaltungswert der Note1!

Wie schaute das Turnier für Lilli aus? Erste Runde die Tschechin Natalie Syrova, die Lilli mit einem fast fehlerfreien ersten Satz, mit 6.2 abfertigte. Im 2. Satz Lilli dann kleinere Startschwierigkeiten, geschuldet vielleicht einem leichten Spannungsabfall, ganz normal erklärte mir Giulia am Spielfeldrand, die Leistung vom ersten Satz kann Lilli auch körperlich noch nicht durchgehend in 2 Sätzen halten. „Deve crescere…“, was so viel heißt wie, da muss Lilli erst hineinwachsen, sich entwickeln. Der zweite Satz dann doch ohne Probleme mit 6.4 für Lilli.

Der Regen machte uns an diesem Tag einen Strich durch die Rechnung für das Doppel – kurzer Hand sattelte Lilli dann auf andere Spiele um.

In der zweiten Runde wartete die an 2 gesetzte Bulgarin Iva Ivanova. Lilli meinte am Vortag zu ihrem Papa: „Das schaff ich morgen. Ich spiel einmal richtig gut!“ Und damit hat sie absolut Recht.

Das Spiel „lief“ mit dem Untertitel „Vom Winde verweht“, schwierigste Bedingungen am Platz. Lilli spielte dennoch eines ihrer besten Matches, spielte extrem schnelles und mutiges Angriffstennis, Netzspiel, Slice, schnelles erstes Service, Kick Serv, alles war dabei und so verlief das Match bis zum Schluss Spitz auf Knopf. Nach ca. 3 Stunden war Lilli im 3. Satz 4:5, nach einer Aufholjagd von 0:5, im Rückstand. Lilli war „on fire“ und man spürte völlig ihre Einstellung „jetzt hab ich dich“. Aber, Wind und Wetter sind zwar immer für beide gleich, nur in dem Fall konnte Iva Ivanova mit wirklich 3 glücklichen Bällen das Match für sich entscheiden. Lilli klar enttäuscht meinte, „nein, so was hab ich noch nicht gesehen, ein Netzroller Service, eine vermeintliche Vorhand, wo der Wind rein fährt und die in letzter Sekunde zu einer Rückhand wird – ich chancenlos – und beim 3. Ball ein weiterer Windstoß und ich schlag daneben – oder sie war mit den Böen einfach nur besser.“

Lilli hat aber natürlich ganz klar gesehen, dass sie ein tolles Match gespielt hat, die Enttäuschung währte nur kurz, eine Dusche und die kurze Nachbesprechung mit Giulia und Lilli war wieder bereit für den nächsten Streich, es ging ja noch ums Doppel!

Emma Leitner und Lilli gingen als Ungesetzte Paarung ins Feld und das erste Match zeigte bereits: auch die Beiden spielen ein gutes Doppel. Die schnellen Bälle von der Grundlinie und gute Returns beider Mädchen, eröffnet für die jeweilige andere die Möglichkeit am Netz zu agieren. Von Runde zu Runde mussten die Mädels mehr kämpfen, alles war sehr knapp und natürlich gab es im einen oder anderen Satz ziemliche Hänger. Was man aber immer gesehen hat, beim Seitenwechsel sind sie zusammen gesessen, haben sich besprochen und immer gelacht. Die Mädels sind aufgestanden, haben sich noch „auf geht’s“ zugerufen und wieder weiter gekämpft. In guten wie in schlechten Zeiten, es wurde zusammen gespielt!

Und am Ende haben Emma und Lilli hauchdünn im Finale gegen Johanna Hiesmair und Theresa Stabauer gewonnen! Bravo an die girls!

Bludenz war wieder einmal ein gutes Pflaster für Lilli und bei er Abreise meinte sie, „schade, die Zeit verging so schnell und das war wieder richtig cool hier!“  

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