Emma ÖTV Jugendcircuit 5. Turnier, La Ville Wien 8. – 11. Juni 2019

Emma auf Reisen! Wie werden wir es dieses Mal organisieren? Wer fährt mit Emma zum Turnier nach Wien oder kann Emma mit jemanden mitfahren?  Schon einige Zeit vorher beschäftigten und zu Hause diese Fragen. Alles muss gut organisiert sein, damit unser „System“ zu Hause nicht beginnt unrund zu laufen. Ich weiß nicht, ob sich jemand den Alltag im Hause Tagger wirklich vorstellen kann, aber um Schule, Tennis, Job und die ganzen Termine die damit verbunden sind, abzuwickeln, bedarf es an einem mehr als klar aufgestellten Plan – ansonsten würden wir nur so „dahintreiben“. Vielleicht auch schön, passt aber nicht in unser momentanes Familienmodell.

Gut, der Plan den wir gemeinsam mit Emma aufgestellt haben, lautete beim STV anzufragen, ob unsere Emma mit dem Salzburger Verband mitreisen darf und betreut werden kann. Hubert Zoffl ist sehr entgegenkommend und unkompliziert, ein wirkliches Dankeschön an ihn, und so war eigentlich alles schnell vereinbart. Freitag 14.00 Treffpunkt am Hauptbahnhof Salzburg und Weiterreise mit dem Zug nach Wien.

Emma hatte noch die Zugstrecke Mallnitz – Salzburg zu bewältigen und dieses Mal, ist uns trotz der exakten Vorbereitung, ein wirkliches Missgeschick passiert: Emma war noch 3h in der Schule, dann kurz nach Hause Schulzeug abstellen, ab ins Auto, sie rief mir noch zu „Bitte nimm du die Tennistasche, ich hab den Rest!“ Ich schnapp die Autoschlüssel und los ging’s, ich erwartete an dem Freitag vor Pfingsten doch mehr Verkehr und sah, dass ich mit den 50 min kalkulierter Anreise nach Mallnitz nicht mehr wirklich trödeln brauchte. Alles ging glatt, am Parkplatz öffneten wir den Kofferraum, Emma meinte: „Na, jetzt hab ich mein Handy zu Hause vergessen.“ Ich: „Nein, oder?“ Emma: „Scherz Mama!“ Aber in der selben Sekunde, als der Kofferraumdeckel noch nicht aus meinen Händen geglitten war wurde mir eines blitzartig klar: das Handy ist nicht zu Hause, aber deine Tennistasche liebe Emma schon! Kein Scherz!

Über die weitere Kommunikation werde ich nicht berichten, es fiel verbal Erlaubtes und auch Unerlaubtes, wobei ich wirklich nicht wahrnahm, dass Emma mir zu Hause die Sache mit der Tennistasche zurief. Emma kletterte in den Zug nach Salzburg ohne Tennistasche, dafür aber mit den abschließenden Grußworten: „Weißt du eigentlich wie peinlich das ist?“

Wieder zurück am Weg nach Lienz führte ich einige Telefonate mit einem befreundeten Lokführer aus Lienz. Er organisierte mir noch für den selben Tag die Fahrt der Tennistasche in der „Zugführerkabine“ mit dem einzigen Direktzug Lienz – Wien!

Puh, gerade noch einmal gut gegangen!

Und so stand einem erfolgreichen Wochenende dann nichts mehr im Wege. Emma spielte 3 sehr gute Single Runden und verlor dann erst im Semifinale gegen Johanna Hiesmair. Das Wochenende war geprägt durch Hitze und starken Wind, einmal meldete Emma kurz nach Hause: „ Ma Mama, das ist unglaublich hier, da ist so ein starker Wind, die Bälle sind überall,  nur nicht dort wo wir sie gerne hin spielen möchten!“

Emma ist einfach unglaublich in vielerlei Hinsicht: organisiert, zielstrebig, extrem selbständig, unkompliziert und zu guter Letzt auch ausgestattet mit einer klaren Vorstellung über verschiedenste Themen in ihrem Kopf! Emma macht ihren Weg, auf alle Fälle und die „Schule Tennis“, die sie derzeit mit all ihren Höhen, Tiefen, Erfolgen und vielleicht auch Entbehrungen durchschreitet, wird ihr ein ausgezeichneter Lehrmeister sein!

Wieder zu Hause angekommen, hat Emma sofort eine Abrechnung über ihre Ausgaben erstellt und uns das Restgeld übergeben. Mitgebracht hat sie leider auch eine riesen Verkühlung mit Halsschmerzen, nichtsdestotrotz hatte sie ihren nächsten Tag schon organisiert: abschließende Schulthemen standen auf dem Programm, nur zur Sicherheit, damit ihr 1-er Zeugnis auch wirklich abgesichert ist.

In vielerlei Hinsicht: Bravo Emma!      

 

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