Endlich wieder vereint!
Das war eine der ersten Nachrichten in unserer Familien WhatsApp Gruppe, als Lilli australischen Boden unter den Füßen hatte. Was für eine große Freude, „Emma hat schon am Flughafen in Melbourne gewartet, so cool,“ berichtete Lilli in ihrem ersten Telefonat.
Emma hat am Ende ihres 3- monatigen Australien Aufenthaltes, noch für 4 Tage von Sydney aus, einen Abstecher zu Lilli gemacht – und beide waren so happy und haben sich riesig aufeinander gefreut.
Um 01.00 Ortszeit alle zusammen – Francesca, Fitnesstrainer Sergio, Akademiekollege Manuele, Emma und Lilli – hinein in den Transport und auf zur 2 -stündigen Fahrt von Melbourne nach Traralgon. Uff, was für eine Reise.
Viel Zeit zum Ausrasten blieb nicht, am nächsten Morgen war direkt um 9.00 Uhr Treffpunkt für Mobility und Fitness.
Nachdem der Körper elastischer und aufgewärmt war, ging Lilli gleich auf den Platz, um eine moderate Tennis Aufwärmstunde zu absolvieren. Die Müdigkeit war natürlich da, trotzdem wollte Lilli versuchen, den australischen Tag so gut wie möglich gleich von Beginn an zu leben, um so schnell wie möglich in den lokalen Tag Nacht Rhythmus hinein zu kommen. Nebenbei war die Hitze zu Beginn eine riesige Herausforderung, Francesca und Sergio verstanden es aber perfekt Lillis Körper nicht überzustrapazieren! Das Team um Lilli herum ist einfach spitze!
Emma fungierte perfekt als gute Seele des Teams: sie versorgte das Team mit Wasser Flaschen, Obst und Riegel, übernahm die ganze Restaurant Auswahl inklusive Reservierung und ging sogar für Lilli Wäsche waschen.
Einzig und allein die Organisation im Zimmer ist etwas aus dem Ruder gelaufen.Hilfe!
Die Mädchen hatten so viel Spaß während dieser gemeinsamen 4 Tage, leider musste sich Emma dann wieder auf den Rückweg Richtung Sydney machen, weil ihr 90 Tage Visum war kurz vorm Ablaufen und somit ging es für sie wieder zurück nach Hause.
Und kaum war Emma weg, machte sich bei Lilli eine starke Infektion breit: große Schluckbeschwerden, Schüttelfrost, Fieber und Ziehen in den Ohren.
Weinend rief sie mich Mitten in ihrer Nacht an, „Mama, ich hab so große Halsschmerzen, mich fröstelt und ich glaub ich hab Fieber! Was kann ich denn aus meinem „Medikamentenkoffer“ nehmen, ich möchte nur schlafen.“
Sie hat mir so leid getan, denn neben den unangenehmen Schmerzen, wusste Lilli natürlich sofort, dass dieser körperliche Zustand für die Turnierteilnahme 2 Tage später in Traralgon, nicht unbedingt dienlich sein wird.
Und die Mama so weit weg…im damaligen Moment ein richtiger Tiefpunkt, wohl für uns beide.
Am nächsten Morgen hat Francesca die „ärztliche Aufsicht“ übernommen, sie organiserte einen Arzttermin und es stellte sich heraus, dass Lilli eine starke Halsentzündung hat, gegen das Fieber sollte sie an diesem Tag Mexalen nehmen, Lutschtabletten und viel trinken, Antibiotikum sei nicht notwendig.
Jede körperliche Anstrengung an diesem und auch am darauffolgenden Tag, selbst wenn sie Fieber frei ist, sei zu unterlassen.
Um es kurz zu machen: Lilli war am 2. Tag Fieber frei und sie rastete sich den ganzen Tag noch aus. Man merkte, dass ihre Kräfte wieder zurückkamen und sie meinte zu mir am Telefon, „wenn es bis morgen vielleicht noch ein kleines bisschen aufwärts geht, darf ich spielen. Wir werden um einen Abend Spieltermin fragen.“
Und wie Lilli dann kämpfte: in einem fast 3-stündigem Match rang sie die Deutsche Sonja Zhenikhova 6:4 4:6 und 6:3 nieder. Unglaublicher Kampfgeist und Wille von Lilli, die Partie war um 20.30 Uhr beendet, allerdings war auch das gesamte „Pullver“ verschossen und für die 2. Runde gegen die Amerikanerin Thea Frodin, die am nächsten Tag bereits um 10.00 Uhr Vormittag angesetzt war, keine Reserven mehr über. 3:6 1:6 aus Lillis Sicht, „Mama, ich hab mir echt schwer getan, ich war leer.“
Herausragend Lillis Einstellung, auch die 2. Partie mit dem an diesem Tag ihr zu Verfügung stehenden körperlichen Möglichkeiten anzugehen, zu kämpfen und ihr Bestmögliches zu geben!
Francesca schrieb mir: „É molto forte la Lilli!“, „ Lilli ist sehr stark und bis zum Start des Grand Slams ist sie wieder top fit!“
