Zurück zum Schauplatz!
Genau ein Jahr ist es her, dass Lilli zum selben Turnier nach Oberpullendorf gereist ist – damals Corona bedingt nach 2 wöchigem Training zu Jahresbeginn hier in Lienz, mit „Ersatztrainer“ Simone Vagnozzi. Simone war dann auch sofort bereit, Lilli nach Oberpullendorf zu begleiten, nachdem die Pandemie alle Trainer auf der Akademie in den Bann gezogen hatte.
Vor einem Jahr, dankenswerterweise ausgestattet mit einer Wildcard, unterlag Lilli in der ersten Runde knapp in 2 Sätzen Valentina Steiner, die sich dann wiederum bis ins Finale spielte und dort nur in 3 Sätzen unterlag.
Heuer war Treffpunkt Villach Hauptbahnhof von wo aus Lilli mit Giulia nach Oberpullendorf anreiste.
Uff, harter Brocken in der ersten Runde: Melinda Biro, ihre Finalgegnerin im letzten April beim Kategorie 5 Turnier in Güssing – damals ein Marathon Match, das Lilli im 3. Satz 7:6 für sich entscheiden konnte. „Gut,“ meinte Lilli, „ich nehme die Herausforderung an, ich habe sehr gut trainiert, ich glaube ich kann Melinda diesmal schneller knacken.“ Gesagt, getan. Ein tolles Match von beiden Mädchen, Lilli angriffsfreudiger und so konnte sie sich am Ende mit 6:4 7:5 den Sieg holen. Bravo, nach einer längeren Turnier freien Zeit und intensivem Training eine herausfordernde Aufgabe zum Turnier Auftakt gelöst.
Lilli war in Fahrt, bis ins Finale gab sie nur einen Satz im Match gegen die Amerikanerin Amina Salibayeva ab. Neben den Matches und dem weiterführenden Training war Lilli immer wieder im Fitnesscenter zu sehen, um ihre Schulter – und Stabilitätsübungen „mitzuziehen“ und um ihre gesamte Fitness zu verbessern.
Wir hatten versprochen, Lilli in Oberpullendorf zu besuchen, sollte sie am Ende der ersten Woche noch im Bewerb sein – am Freitag kam der Anruf: „ Ich hab gewonnen!“ Innerhalb von 30 Minuten haben Stephan, Emma und ich unsere Sachen zusammengerafft und los ging es, für Emma eine doppelte win-win Situation, erstens, weil sie sich auf Lilli freute und zweitens, weil sie hinterm Steuer sitzend ihrem 3000 km Übungsfahrt Ziel so immer näher kommt.
Lilli hatte auch abseits des Platzes ihren Spaß, am Abend wurde mit Giulia gekegelt und als wir dann da waren, haben wir einige Male den Flipper Automat gefüllt und unser Bestes gegeben, um den Rekord zu knacken. Gelacht haben wir viel, Stephan und ich fühlten uns um Jahrzehnte zurückversetzt, damals, an der oberen Adria stand in jeder Strandkneipe so ein Flipper – die Mädels konnten es kaum fassen: „ „Was? Ihr habt das damals auch schon gespielt?“
Im Finale stand Lilli die Tschechin Julie Pastikova gegenüber, für Lilli an diesem Tag eine sehr schwierige Aufgabe. Lilli startete sehr gut in das Match, dominierte die Ballwechsel, zwang die Gegnerin zu Fehlern – konnte das 2. und das 3. Game trotz jeweils deutlichem Vorsprung im game nicht durchbringen und lag nach 25 Minuten 1:2 im Rückstand. Es stellte sich gleich heraus, dass Lilli jeden Punkt 3x machen muss und ab diesem 1:2 agierte Lilli zu unruhig. Der 2. Satz wieder deutlich besser, Lilli kämpfte, die Tschechin konnte jedoch mit nur 4 unerzwungenen Fehlern am Ende das Match klar mit 6:1 6:3 gewinnen.
Lilli war vollkommen enttäuscht, verständlich nach so einem guten Turnier war die Erwartung für das Finale natürlich sehr hoch, aber das Gute ist, Lilli ist nicht lange traurig. Sie erholt sich wieder sehr schnell und nach der Siegerehrung hat sich Lilli ein richtig „großes Menü“ genommen, damit sie wieder gut zu Kräften kommt nach dieser anstrengenden Woche!
