MOURATOGLOU TENNIS ACADEMY – Eine Woche unter den Profis

Was für eine Vorfreude – endlich war es soweit! Der Tag der Abreise war gekommen. „Girls, early bird morgen, wir müssen früh raus, die Anreise nach Biot dauert 8 Stunden und wir haben noch einen Platz reserviert, um abends ein paar Bälle zu schlagen. Alles dabei? Schläger, Saiten, Schuhe, Aufwärmaccessoires, Sonnencreme, Gelsenmittel und Müsliriegel?“ Kurzer Check im Schnelldurchgang damit in der Früh alles stressfrei abläuft.

„Ich nehme mein Frühstück auf der Fahrt im Auto, so früh um 6.00 kann ich noch nichts essen, bitte ein Lunchpaket Mama – wir fahren schon mit dem Multivan Bus, oder?“ Lilli war erleichtert, denn nur in diesem Auto wird ein „sauberes“ Essen geduldet.

Pünktlich am nächsten Morgen um 6.30 Uhr rollt der Bus unsere Einfahrt hinaus – Stephan und seine 3 girls Timna, Emma und Lilli verließen Lienz Richtung Südfrankreich, Cote d’Azur, Biot. Die große Schwester Timna war mit von der Partie, um etwas Ferien mit viel Fitness und Sport zu genießen und um Emma und Lilli bei dieser harten „Tennisarbeitswoche“ einmal zu beobachten.

Lilli wurde auf diese Trainingswoche eingeladen und ursprünglich wollte sie nur Stephan begleiten. Emma meinte ein paar Tage vorher: „Papa, kann ich auch mit und vielleicht kannst du mit mir dort jeden Tag so 1,5-2h trainieren?“ „Äh, wie bitte, ich weiß nicht ob wir dort auf der Akademie so einfach Plätze bekommen? Ich bin schon eine guter Trainer, aber ob die gleich für uns Plätze bereitstellen? So einen tollen Namen hab nun auch wieder nicht,“ meinte Stephan Augen zwinkernd. „ Aber ich schau mal, ich freu mich wenn du mitkommst.“ Und der Papa wär ja nicht der Papa, wenn er das nicht auf die „Beine gestellt“ hätte.

Auf der Anreise gab es einen kurzen Stopp bei Noli, kurzer Snack auf der Terrasse einer Trattoria, bevor die letzten Kilometer in Angriff genommen wurden.

Bei der Akademie angekommen bezog Lilli ihr Zimmer am Campus. Sie war ja die einzige, die mit den anderen Spielern und Studenten direkt dort auf der Anlage im Schülerheim schlief. Und sie war aufgeregt. Wie schauen die Zimmer aus? Wie viele Kinder werden wir sein? Wer werden meine Mitbewohner sein?

„Wir sind zu zweit in einem Vierer Zimmer,“ kam sie dann freudestrahlend auf Stephan zu. „Und, wer ist deine Kollegin?“ meinte der dann. „ Michaela Laki, eine 15-jährige Griechin, die Gewinnerin der European 14 & Under Championships 2019!“

Wow! Tolles Umfeld! Für Lilli wurde ein eigener Coach bereitgestellt, nämlich der des französischen Spielers Benoit Paire: Jean – Morgan Bourbon, genannt Momo!

Trainiert am Platz wurde vormittags und nachmittags, Lilli alleine mit dem Trainer und / oder Sparring mit einem anderen Spieler und dessen Coach. Unterbrochen durch Mittagessen in der Kantine und einem täglichen Fitnessblock bzw. kam auch die Regeneration mit Eisbad nicht zu kurz. Emma hatte das ähnliche Programm, allerdings in der zweier Gruppe mit einer 17- jährigen Schweizerin, Isabella, die schon einige Wochen vor Ort war.

Das Umfeld war einfach anspornend: Richard Gasquet, Dustin Brown, Fernando Verdasco, neben den Mädchen oder nach ihnen am Platz, gemeinsames Krafttraining im Zelt, Richard Gasquet, der von der Zuschauertribüne Lillis Training beobachtete: „I’m playing a one hand backhand and I know it’s hard work to get the right technique, but I’ve never seen a 12 year old girl with a one hand backhand like this. Amazing, absolutely brilliant! Keep on going!“

Stephan hin und her gerissen auf der Anlage, einmal bei Lilli, dann wieder bei Emma, dazwischen reger Austausch in Englisch mit anderen Trainern und Eltern. Viele Themen, viele Fragen die aufgeworfen wurden, Blick in die Zukunft, welche Möglichkeiten gibt es? Wohin soll die Reise gehen?

Aber auch viel Zuspruch, dass bis jetzt eine tolle Tennisarbeit geleistet wurde.

Abends hat Stephan die Mädels immer noch „eingepackt“ und ist mit ihnen zum Meer gefahren, eine kurze Abkühlung und anschließend ein leckeres Essen in einem der gemütlichen Strandlokale.

Die Tage waren lang, intensiv und anstrengend. Timna und Emma plauderten abends noch in ihrem Zimmer über das täglich Erlebte ehe sie total erschöpft einschliefen. Und Lilli? Eines abends rief sie mich an und meinte: „Ich kann nur ganz kurz sprechen, alles bestens bei mir, ich unterhalte mich noch mit Michaela.“ „Ah“, sagte ich „und wie machst du das?“ „Ja in Englisch natürlich!“ Good girl, I’d loved to hear that!

Am Ende der Woche waren die girls voller Eindrücke über das, was sie in dieser Trainingsakademie gesehen haben und miterleben durften. „Es ist so ein professionelles Umfeld, man kann hier einfach gar nicht anders als Vollgas – trainieren“, meinte Emma.

„See you!“ meinte Lilli zu Momo und das im wahrsten Sinne des Wortes. „Ich komme wieder!“, so viel ist klar!

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